Überschüssige Haut nach dem Abnehmen: Was nun?

Überschüssige Haut nach dem Abnehmen: Was nun?

  • Bauchstraffung bei überschüssiger Haut

Übergewicht ist nicht nur aus ästhetischer Sicht für viele Menschen ein Störfaktor, sondern auch die Gesundheit wird durch überschüssiges Körpergewicht belastet. Wenn nach Monaten oder Jahren mit konservativen Maßnahmen oder der Hilfe der bariatrischen Chirurgie die Gewichtsreduktion erfolgreich war, ist das nicht nur ein wichtiger und bedeutsamer, sondern auch gesundheitsunterstützender Schritt. Trotz der unglaublichen Leistung stehen jedoch viele Personen vor einer neuen Herausforderung: überschüssige Haut. Sie kann die Freude über den Erfolg trüben und körperlich wie emotional belastend sein. Doch die ästhetische Medizin bietet heute vielfältige Möglichkeiten, um auch diesen letzten Schritt auf dem Weg zu einem neuen Körpergefühl zu unterstützen: die Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik). Was es hierbei zu beachten gibt, verraten wir Ihnen gern.

Warum entsteht überschüssige Haut nach einer Gewichtsabnahme?

Unsere Haut ist unser größtes Organ und übernimmt wichtige Aufgaben. Sie schützt uns nicht nur, sondern passt sich im Laufe des Lebens an unterschiedliche Körperformen an. Doch diese Anpassungsfähigkeit hat Grenzen. Besonders nach einer starken oder schnellen Gewichtsabnahme – sei es durch eine Diät, eine Magenverkleinerung oder Rückbildung nach einer Schwangerschaft – kann die Haut überfordert und überdehnt sein. Mit herkömmlichen Methoden wie Sport oder Massagen kann sich das Gewebe dann meist nicht mehr straffen, sondern bleibt als schlaffer Gewebemantel zurück.

Hauptursachen für überschüssige Haut

  • Verlust der Hautelastizität: Mit zunehmendem Alter sinkt die Produktion von Kollagen und Elastin, die für die Spannkraft der Haut verantwortlich sind.
  • Dauer der Hautdehnung: Je länger die Haut gedehnt war, desto schwerer fällt es ihr, sich wieder zusammenzuziehen.
  • Ausmaß der Gewichtsveränderung: Je mehr Gewicht reduziert wurde, desto größer ist in der Regel der Hautüberschuss.
  • Genetische Faktoren: Manche Menschen haben von Natur aus ein schwächeres Bindegewebe als andere und neigen somit eher zu schlaffen Hautüberschüssen.

Besonders betroffen sind Bereiche wie Bauch, Oberarme, Oberschenkel, Gesäß und Brust – dort, wo Fettdepots ursprünglich besonders ausgeprägt waren.

Mehr als nur ein ästhetisches Problem: Die Auswirkungen überschüssiger Haut

Überschüssige Haut ist nicht nur ein optisches Thema. Viele Betroffene berichten auch von körperlichen Einschränkungen. So fällte es manchen Menschen mit Hautüberschuss schwer, sportlich aktiv zu werden, da das Gewebe die Bewegungsfreiheit stört und zudem Reizungen durch Reibung hervorrufen kann. Auch Entzündungen können sich in den Hautfalten bilden und zu Schmerzen führen. Ebenfalls wird die Wahl der passenden Kleidung erschwert – Der Körper ist zwar schlanker, das überschüssige Gewebe stört jedoch und kann zudem schmerzhaft eingeklemmt werden.

Auch psychisch kann die Situation belastend sein. Gefühle wie Frustration, Enttäuschung oder Scham sind nicht ungewöhnlich. Dabei ist es wichtig, sich bewusst zu machen: Überschüssige Haut ist kein „Fehler“ – sie ist ein Zeichen des Erfolgs. Und es gibt heute wirksame Wege, ihr entgegenzuwirken.

Die Bauchdeckenstraffung im Fokus: Der Weg zu einer neuen Körperkontur

Die zuverlässige Maßnahme zur Körperkonturierung ist die chirurgische Bauchstraffung. Ziel der Behandlung ist es, das überschüssige Gewebe präzise und dauerhaft zu entfernen. Neben der Haut werden auch die tieferen Strukturen wie Fettgewebe, Bindegewebe und Muskulatur mitbehandelt, um dem Ergebnis einen guten Halt und ein schönes Aussehen zu geben.

Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Über einen Schnitt im Unterbauchbereich wird die Haut gelöst, gestrafft und überschüssiges Gewebe entfernt. Die Muskeln werden gestrafft und gegebenenfalls korrigiert (Rektusdiastase-OP). Gegebenenfalls wird auch der Bauchnabel neu positioniert. Je nach Ausmaß dauert die Bauchstraffung zwei bis fünf Stunden.

Nach der Bauchstraffung tragen Sie für etwa acht Wochen ein Kompressionsmieder. Dieses unterstützt die natürliche Straffung und Formgebung. Zudem werden postoperative Schmerzen und Risiken durch das Kompressionsmieder – in Verbindung mit den weiteren Nachsorgemaßnahmen – reduziert.

Hinterlässt eine Bauchstraffung Narben?

Narben lassen sich bei einer Bauchstraffung kaum vermeiden, da es sich um einen komplexen und umfangreichen operativen Eingriff handelt. Je nach Ausmaß der Gewebeüberschüsse sind recht lange Schnitte notwendig. Bei der Planung der Bauchstraffung achtet der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie darauf, die Schnitte so zu setzen, dass sie später möglichst unauffällig sind. Bei entsprechender Nachsorge und Narbenpflege verblassen die Narben erfahrungsgemäß gut, sodass sie nach etwa einem Jahr deutlich unauffälliger sind. Jedoch sollten sich Patient:innen darauf einstellen, dass man nach einer Bauchstraffung Narben davonträgt.

Gibt es nichtoperative Möglichkeiten?

Neben der klassischen Bauchstraffung gibt es auch schonendere moderne Verfahren, wie beispielsweise die Radiofrequenztherapie. Sie ermöglichen ebenfalls einen harmonischen Straffungseffekt. Jedoch muss beachtet werden, dass minimalinvasive Methoden auch ihre Grenzen haben. Insbesondere bei umfangreichen Hautüberschüssen ist meist eine chirurgische Bauchstraffung notwendig und empfehlenswert, um die gewünschten Ergebnisse erreichen zu können.

Mehr zur Bauchstraffung

Wenn überschüssige Haut den letzten Schritt zur Zufriedenheit blockiert, lohnt sich der Blick auf die Möglichkeiten der ästhetischen Medizin. Eine Bauchdeckenstraffung kann helfen, das äußere Erscheinungsbild wieder mit dem inneren Lebensgefühl nach einer Gewichtsreduktion in Einklang zu bringen. Wichtig dabei: Nicht Perfektion ist das Ziel, sondern ein Körperbild, das sich stimmig anfühlt – in Bewegung, im Spiegel und im Alltag.

Lassen Sie sich beraten. Jede Entscheidung sollte informiert, individuell und selbstbestimmt getroffen werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei. In einem persönlichen Beratungsgespräch klärt Dr. med. Ruß Sie zu allen Details einer Bauchdeckenstraffung auf und geht auf Ihre Fragen zur Behandlung ein.

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