Brustverkleinerung und Stillfähigkeit – Was müssen Mütter wissen?

Brustverkleinerung und Stillfähigkeit – Was müssen Mütter wissen?

  • Brustverkleinerung und Stillen

Eine Brustverkleinerung ist für viele Frauen ein wichtiger Schritt zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität. Große Brüste können eine körperliche Belastung darstellen, indem das überschüssige Gewicht unter anderem zu Schmerzen im Rücken und Nacken beiträgt und die Bewegungsfreiheit einschränkt. Außerdem kann es mit der Zeit zu Haltungsschäden kommen, da der Gewichtsschwerpunkt verlagert wird und viele Patientinnen eine Art Schonhaltung einnehmen, bei der sie die Schultern nach vorn drücken und einen Rundrücken bilden. Ebenso können sich in den Hautfalten Irritationen und Entzündungen bilden.

Eine Operation ist für Patienten und Patientinnen meist mit vielen Fragen verbunden. Hinsichtlich einer Brustverkleinerung interessieren sich insbesondere junge Mütter oder Frauen mit Kinderwunsch dafür, ob die Stillfähigkeit durch den Eingriff eingeschränkt wird. Gibt es bestimmte Besonderheiten, die beachtet werden müssen?

Überblick: Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssiges Haut-, Drüsen- und Fettgewebe entfernt wird, um eine kleinere und leichtere Brust zu erzielen. Durchschnittlich dauert die Operation etwa ein bis zwei Stunden. Je nach Befund kann die OP-Zeit aber auch variieren und mehrere Stunden benötigen. Die genaue Technik der Brustvergrößerung kommt auf die Ausgangsgröße und die gewünschte Reduktion an. Im Vorfeld werden alle Schritte genauestens besprochen und erklärt.

Bei der Formung der Brust achtet der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie auf ein natürliches und harmonisches Ergebnis, das zur Patientin passt. Oftmals wird die Brust auch leicht angehoben. Bei großen Brüsten sind häufig auch die Brustwarzen relativ groß. Deshalb erfolgt bei einer Brustverkleinerung in der Regel eine zusätzliche Brustwarzenkorrektur, bei der die Größe des Brustwarzenhofs verringert wird, damit die Brustwarze zur neuen Brustgröße passt. Zudem kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, die Brustwarze zu versetzen.

Stillfähigkeit – so funktioniert das Stillen

Das Stillen ist ein fein abgestimmter Vorgang, der durch mehrere Faktoren beeinflusst wird. Die Sensibilität der Brustwarze, die durch das Saugen des Babys stimuliert wird, führt dazu, dass bestimmte Hormone freigesetzt werden. Diese regen unter anderem den Milchfluss und die Milchbildung an.

Die Milch wird in den Milchdrüsen gebildet und über feine Milchgänge zur Brustwarze transportiert. Sollte bei der Brustverkleinerung ein Teil dieses Systems beschädigt werden, kann sich das auf die Stillfähigkeit auswirken. Auch Nerven, die beispielsweise für die hormonelle Reizweiterleitung zuständig sind, können betroffen sein und den Vorgang einschränken.

Ob ein Risiko für die Stillfähigkeit besteht, hängt somit insbesondere von der OP-Technik und dem Verlauf des Eingriffs ab. Vor der Behandlung klärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sorgsam über diese Risiken auf.

Stillfähigkeit nach einer Brustverkleinerung hängt von der Methode ab

Wie zuvor erwähnt, ist bei einer Brustverkleinerung oftmals auch eine Anpassung der Brustwarze erforderlich, um ein harmonisches Gesamtergebnis zu erreichen. Wird dabei eine sogenannte gestielte Technik verwendet, bei der die Brustwarze mit dem Drüsengewebe verbunden bleibt, lässt sich für gewöhnlich auch die Stillfähigkeit erhalten. Manche Frauen haben keinerlei Einschränkungen nach der OP, bei anderen kann die Milchmenge verringert sein, was die Stillfähigkeit teilweise, aber meist nicht vollständig einschränken kann.

Ist es hingegen notwendig, viel Gewebe zu entfernen, da die Brüste sehr groß sind, erfolgt die Brustwarzenkorrektur oft mit freier Transplantation. Dafür müssen Nerven und Milchgänge durchtrennt werden. In diesem Fall bleibt die Stillfähigkeit nicht erhalten.

Jede OP wird vorab präzise geplant und besprochen. Dabei nimmt der Ästhetisch-Plastische Chirurg natürlich Rücksicht auf Ihre Wünsche und versucht, das Gewebe möglichst zu schonen. Die medizinischen Möglichkeiten werden ausführlich erläutert und verglichen, um das beste Vorgehen für Sie zu finden. Dabei thematisiert der Facharzt auch das Thema Stillfähigkeit.

Oft bleibt Stillfähigkeit erhalten

Ein Großteil der Mütter kann trotz Brustverkleinerung vollständig oder teilweise stillen. Das Risiko, dass bei einer Brustverkleinerung versehentlich Nerven oder Milchgänge so stark verletzt werden, dass es zur Stillunfähigkeit kommt, lässt sich zwar nicht vollständig ausschließen, ist jedoch sehr gering. Lediglich bei einer freien Brustwarzentransplantation ist mit einer Stillunfähigkeit zu rechnen, da dort wichtige Strukturen für die Milchproduktion und den Milchtransport durchtrennt werden müssen.

Es kann sein, dass nach einer Brustverkleinerung die Milchproduktion auf einer Seite eingeschränkt ist, während sie an der anderen Brust problemlos erfolgt. Der Körper kann die Milchproduktion in diesem Fall oft teilweise kompensieren. Auch eine Stillberatung kann für Mütter nach einer Brustverkleinerung hilfreich sein.

Stillen nach einer Brustverkleinerung: Was beeinflusst den Erfolg?

Mehrere Faktoren spielen eine Rolle, ob und wie gut das Stillen funktioniert:

  • Operationsmethode: Insbesondere der Erhalt der Verbindung zwischen Brustwarze und Drüsengewebe ist für die Stillfähigkeit nach der OP entscheidend.
  • Zeit seit der Operation: Je länger der Eingriff zurückliegt, desto größer ist die Chance, dass sich Milchgänge neu bilden oder teilweise regenerieren.
  • Hormonelle Reaktion: Wird die Brustwarze beim Stillen ausreichend stimuliert, kann der Körper die Milchbildung anregen – auch bei reduziertem Drüsenvolumen.
  • Unterstützung und Stillmanagement: Professionelle Begleitung durch eine Stillberaterin kann helfen, die Milchproduktion zu fördern und die Stillpositionen individuell anzupassen.

Was Mütter vor einer Brustverkleinerung wissen sollten

Sprechen Sie das Thema offen bei Ihrem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen an. Ein erfahrener und seriöser Facharzt kann einschätzen, welche Technik sich am besten eignet, um die Stillfähigkeit möglichst zu erhalten und Risiken zu minimieren. Besteht ein erhöhtes Risiko für eine Stillunfähigkeit nach der Brustverkleinerung kann es sich zudem anbieten, den Eingriff erst nach Abschluss der Familienplanung vornehmen zu lassen, wenn Ihnen das Stillen wichtig ist. Jede Behandlung und jede Entscheidung sind ganz individuell und werden ausführlich im Vorfeld besprochen.

Mehr zur Brustverkleinerung

Sie interessieren sich für eine Brustverkleinerung und möchten gern mehr zum Eingriff erfahren – vor allem in Hinblick auf das Stillen nach einer Brustverkleinerung? Gern informieren wir Sie und beantworten Ihnen Ihre Fragen. Vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin mit Dr. Ruß. Wir freuen uns auf Sie!

Kontaktieren Sie uns

Bildquelle: © Анастасія Стягайло – stock.adobe.com