Viele Menschen freuen sich auf Frühling und Sommer: Es ist länger hell, wärmer und auch die Stimmung steigt bei den meisten. Ein Dämpfer dieser Freude können unliebsame, hartnäckige Fettdepots sein, die der persönlichen Wunschfigur einen Strich durch die Rechnung machen. Solche Problemzonen lassen sich weder durch Diäten noch durch gezieltes Training korrigieren. Eine zuverlässige Methode, lokale Fettansammlungen dauerhaft verschwinden zu lassen, ist die Fettabsaugung (Liposuktion). Mit einer feinen Kanüle werden die Fettzellen gezielt aus dem Körper herausgelöst und der Bereich harmonisch konturiert. Für welche Körperregionen eignet sich diese Behandlung? Was muss bei dem Eingriff beachtet werden? Und welche verschiedenen Methoden der Fettabsaugung gibt es heute?

Liposuktion – die Geschichte der Fettabsaugung

Die Fettabsaugung ist eine der klassischen Behandlungen der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Ihre Anfänge gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die ersten Versuche unterschieden sich jedoch stark von der heutigen Fettabsaugung und brachten nicht die gewünschten Ergebnisse. Pionierarbeit für die Fettabsaugung, wie wir sie heute kennen, leistete der französische Arzt Yves-Gerard Illouz im Jahr 1977. Er verwendete erstmals eine dünne, stumpfe Kanüle und entwickelte eine Tunneltechnik, mit der das Fettgewebe ohne große Hautschnitte entnommen werden konnte. Außerdem injizierte er vor dem Eingriff Flüssigkeit in das Gewebe, um es aufzuschwemmen, zu lockern und so die Absaugung zu erleichtern.

Die Fettabsaugung mit Tumeszenztechnik – Goldstandard in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie

Die klassische Fettabsaugung wird heute nach einem ähnlichen Prinzip durchgeführt. Die Methode wird als Tumeszenztechnik bezeichnet, da vor dem Absaugen eine große Menge Tumeszenzlösung (TLA) in das zu entfernende Fettgewebe injiziert wird. Nach einer Einwirkzeit von ca. 30 Minuten werden die störenden Fettzellen dann mit einer dünnen, stumpfen Kanüle aus dem Körper entfernt. Auch die eingebrachte Flüssigkeit wird auf diese Weise wieder entnommen.

Bei der Fettabsaugung sind nur kleine Hautschnitte von wenigen Millimetern notwendig, um die Kanüle einführen zu können. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf und dauert je nach Umfang zwischen 30 Minuten und drei Stunden. Kleinere Fettabsaugungen können ambulant durchgeführt werden, größere Eingriffe sind meistens in Verbindung mit einem kurzen stationären Aufenthalt sinnvoll.

Moderne Weiterentwicklungen der Fettabsaugung

Ausgehend von der Standardbehandlung mit der Tumeszenztechnik haben sich in der modernen Ästhetisch-Plastischen Chirurgie weitere Methoden der Fettabsaugung entwickelt. Ziel der neuen Methoden ist es, die Fettabsaugung so schonend wie möglich durchzuführen und das umliegende Gewebe so weit wie möglich zu entlasten. Außerdem sollen die Verfahren die Schon- und Ausfallzeiten nach der Behandlung verkürzen.

Zu den modernen Methoden der Fettabsaugung gehören:

• Wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL): Fettzellen werden gezielt mit einem computergesteuerten Wasserstrahl aus dem Gewebe gelockert und dann abgesaugt
• Vibrationsliposuktion: Die Absaugkanüle wird zusätzlich in Schwingungen versetzt, um das Absaugen der Fettzellen zu erleichtern
• Ultraschall-assistierte Liposuktion: Die Absaugkanüle gibt zusätzlich Ultraschallwellen an das Gewebe ab, die die Fettzellen schädigen, das Absaugen erleichtern und eine zusätzliche Straffung im Gewebe erzielen

Welche Methode im individuellen Fall am besten geeignet ist, wird in einem persönlichen Beratungsgespräch geklärt. Je nach Befund, gewünschtem Ergebnis und zu behandelndem Areal können verschiedene Verfahren bevorzugt werden.

Welche Areale können mit einer Fettabsaugung behandelt werden?

Grundsätzlich kann jede Körperregion, in der sich überschüssiges und hartnäckiges Fett befindet, mit einer Fettabsaugung behandelt werden. Eine sorgfältige Untersuchung durch den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Vorfeld der Behandlung gibt Aufschluss darüber, ob eine Fettabsaugung an den genannten Problemzonen sinnvoll ist.

Zu den typischen Behandlungsarealen gehören:

• Bauch
• Hüften (Love Handles)
• Taille
• Oberschenkel
• Knie
• Waden
• Gesäß
• Rücken
• Brust („Sideboobs“, Lipomastie/„Männerbrust“)
• Oberarme
• Hals („Doppelkinn“)
• Wangen („Hamsterbäckchen“)

Kann eine Fettabsaugung auch ohne OP erfolgen?

Ja, es gibt Methoden zur Fettreduktion, die ohne Operation durchgeführt werden können. Dazu gehört zum Beispiel die Fett-weg-Spritze (Injektionslipolyse), bei der ein spezieller Wirkstoff in die zu behandelnde Region gespritzt wird und dort den natürlichen Fettabbau anregt. Weitere Möglichkeiten sind die Laserbehandlung, die Radiofrequenztherapie und die Kryolipolyse (Zerstörung der Fettzellen durch gezielte Kälteeinwirkung).

Im Gegensatz zur operativen Fettabsaugung sind die Ergebnisse der minimalinvasiven Methoden nicht so zuverlässig vorhersagbar. Bei der operativen Fettabsaugung kann der plastische Chirurg die Körperpartie gezielt modellieren. Dafür zeichnen sich die schonenderen Verfahren durch geringere Belastungen und kürzere Ausfallzeiten aus.

In jedem Fall ist eine fachärztliche Beratung notwendig, um die für Sie und Ihre Wünsche optimale Behandlungsmethode zu finden. Wenn Sie mehr über Körperkonturierung erfahren möchten, vereinbaren Sie einfach einen Termin in unserer Parkklinik. Wir freuen uns auf Sie!

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